The Best, The Rest, and The Unexpected Guests

Die Ausstellung The Best, The Rest, and The Unexpected Guests, kuratiert von der Künstlerin Lorenza Longhi, vereint ausgewählte Werke aus den Sammlungen der Familie Bechtler mit Arbeiten zeitgenössischer Schweizer KünstlerInnen. Im Mittelpunkt steht Longhis subjektiver Blick auf die Sammlungen, der überraschende Bezüge innerhalb der vielfältigen Werkauswahl eröffnet.

Die Retrospektive auf die Sammlungstätigkeit der Familie Bechtler umfasst Schlüsselwerke von den 1960er Jahren bis heute und schafft durch die Gegenüberstellung mit aktuellen Positionen einen lebendigen Dialog, der über ein blosses Nebeneinander hinausgeht. Longhi lädt die BesucherInnen ein, den Ausstellungsraum der Bechtler Stiftung als Gäste zu betreten. Durch die bewusste Auswahl und Anordnung der Werke führt Longhi das Alltägliche ins Absurde und lässt die Grenzen zwischen Kunst und Lebenswelt verschwimmen.

Eine Lampe, die den Raum in warmes Licht taucht, scheint mehr zu tun als nur zu beleuchten: Sie wird Teil einer grösseren Erzählung, die das Spannungsverhältnis zwischen Kunstwerk und Alltagsgegenstand im Kontext des Sammelns reflektiert. Eine Bank, ein Schuhständer oder ein abstraktes Bild an der Wand – all diese Objekte verweisen auf die Idee des Interieurs als von Kunst durchdrungen, als „Domestizierung der Kunst“, die hier im Ausstellungsraum das Öffentliche mit dem Privaten verbindet und umgekehrt. Wildtiere werden durch Domestikation zu Haustieren, und die gesammelte Kunst wird Teil des häuslichen Lebensraumes. Sinnbildlich dafür steht der Pudel von Katharina Fritsch, mit dem die Ausstellung beworben wird und in freudiger Erwartung die Besucher empfangen soll.

Durch Materialität, gewählte Motive und die Art der Präsentation rufen die Arbeiten Erinnerungen wach. Wie beim Blättern in einem Sammelalbum entsteht ein Dialog zwischen Vergangenheit und Gegenwart, zwischen dem, was wir bewahren, und dem, was wir vergessen. Doch welche Geschichten erzählen die Objekte? Was ist geblieben, was vergessen?

KünstlerInnen in der Ausstellung:
Mitchell Anderson, Kathryn Andrews, Janine Antoni, Ruedi Bechtler, Anthony Caro, Walter De Maria, Ida Ekblad, Cédric Eisenring, Fischli / Weiss, Sylvie Fleury, Katharina Fritsch, Anya Gallaccio, Liam Gillick, Jasmine Gregory, Bernhard Hegglin, Louise Lawler, Miriam Laura Leonardi, Mario Merz, Sveta Mordovskaya, Sarah Morris, Kaspar Müller, Pamela Rosenkranz, Josh Smith, Simon Starling, Christopher Wool, Urban Zellweger